Beschichtung mit Pulverlack
Farbe, die für Sie durchs Feuer geht.
Für dieses Beschichtungsverfahren müssen die zu beschichtenden Objekte elektrisch leitfähig sein. Der Lack besteht aus feinstem Pulver, welches elektrostatisch auf der Oberfläche aufgebracht wird. Anschließend wird das Pulver eingebrannt: Bei hohen Einbrenntemperaturen vernetzen die Partikel zu einer hochfesten Lackschicht.
Durch unterschiedliche Oberflächenarten (glatt, fein- oder grobstrukturiert) und entsprechende Pigmente kann ein breites Spektrum an Oberflächeneffekten und Glanzgraden erzielt werden. Die Lackschicht kann die vielschichtigen Farben der unterschiedlichen Farbsysteme (RAL, NCS, Pantone etc.) abbilden.
Pulverlack auf großen Oberflächen aufbringen
Pulverbeschichtungen sind bis zu folgenden maximalen Abmaßen durchführbar:
Beschichtung | Länge | Breite | Höhe | Gewicht |
---|---|---|---|---|
Pulverlack | 8.500 mm | 2.200 mm | 2.000 mm | 3.000 kg |
Wie funktioniert die Pulverbeschichtung?
Bei der im Volksmund oftmals auch als Kunststoffbeschichtung bezeichneten Pulverbeschichtung handelt es sich nicht um ein Verfahren, bei dem ein Pulver aus Kunststoff aufgetragen wird, sondern um ein komplexes Beschichtungsverfahren wie nachfolgend beschrieben.
Die Pulverbeschichtung ist ein wirtschaftliches und lösemittelfreies Beschichtungsverfahren, aus dem eine physikalisch sehr stabile Lackschicht resultiert, die gerade in der Industrie immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.
Pulver wird elektrostatisch aufgeladen und auf der Oberfläche des Werkstoffs aufgebracht. Dieser Pulverlack besteht aus
- einem Bindemittel, zusammengesetzt aus Kunstharz (Epoxid-, Acrylat-, Polyurethan- oder Polyesterharz) und einem Härter,
- Farbpigmenten und
- Füllstoffen.
Der Auftrag geschieht mittels einer Beschichtungspistole, die das Pulver gleichmäßig aufsprüht.
Die Objekte werden, je nach Pulverart, nun Einbrenntemperaturen von etwa 140-200 °C ausgesetzt. Erst durch das Einbrennen reagieren die Komponenten miteinander: Es bilden sich Molekülketten, ein elastischer Lackfilm entsteht. So vernetzt sich das Pulver zu einer dauerhaften, besonders gleichmäßigen Oberflächenbeschichtung. Die Einbrennzeit (auch Vernetzungszeit genannt) variiert in Abhängigkeit von der Größe und dem Gewicht des Bauteils. Die Haltezeit, in welcher die vorgeschriebene Objekttemperatur erreicht wird, beträgt je nach Objekt etwa 20-30 Minuten. Anschließend ist die Pulverlackierung ausgehärtet.
Etwas anders funktioniert das Wirbelsintern Beschichtungsverfahren, bei dem vor allem thermoelastische Pulver verwendet werden: Die zu beschichtenden Werkstücke werden zunächst erhitzt und schließlich in fluidisiertes Pulver eingetaucht. Aufgrund der Erhitzung schmelzen die Thermoplaste auf der Oberfläche. Ein Vorteil dieses Verfahrens: Eine höhere Schichtdicke kann aufgebracht werden.
Gesicherte Qualität bei Ihrer Pulverbeschichtung
Als erfahrener Betrieb mit hoher Expertise in der Oberflächentechnik garantieren wir Ihnen die Beschichtung nach den strengen Vorschriften der Qualitätsgemeinschaft Industriebeschichtung (QIB): Sämtliche Produktionsschritte der Oberflächentechnik werden umfangreich überwacht und dokumentiert. Regelmäßig werden Muster pulverbeschichtet und im Labor sorgfältig geprüft und kontrolliert: Denn Fehler in der Vorbehandlung könnten bei einer reinen Sichtkontrolle nicht erkannt werden. Leichtfertigere oder fehlende Überwachung der Prozesse sind zwar wesentlich kostengünstiger, aber können aber für sie als Kunden kostspielige Schadenersatzforderungen nach sich ziehen. Gerade wenn die Qualität der Oberfläche / Lackschicht auf den Werkstücken nicht den Anforderungen Ihres Kunden standhält, die er im Auftrag formuliert hat, kann es unangenehm werden. Vertrauen Sie daher auf unser Labor und die Regeln der QIB.
Die kombinierte Beschichtung
Oberflächenveredelung aus Nasslack- und Pulverlackbeschichtung
Je nach Anforderung bieten wir Ihnen auch eine kombinierte Oberflächenveredelung aus Nasslack- und Pulverlackbeschichtung an. Ihre Vorteile: Die Farbenvielfalt und Brillanz des Nasslacks kann mit dem 3D-Effekt und der Oberflächenhärte des Pulverlacks kombiniert werden. Im persönlichen Gespräch mit unseren Mitarbeitern finden wir die perfekte technische und visuelle Lösung für Ihr Produkt.
Häufig gestellte Fragen zur Pulverbeschichtung
Bei einer Pulverlackierung wird mit Hilfe der Beschichtungspistole, mit der die Beschichtung aufgebracht wird, Hochspannung erzeugt. Auf diese Weise entstehen zwischen dem geerdeten Werkstück und den aufgeladenen Pulverpartikeln ein Ladungsunterschied. Je nach Beschichtungsart wie z.B. das Corona- bzw. das Triboverfahren werden die Pulverlackpartikel entweder negativ oder positiv aufgeladen. Durch eine homogene Verteilung in der Pulverlackwolke Strahlen die Lackteilchen am Objekt vorbei, verbleiben sie dennoch im elektrischen Feld und haften der Rückseite des Werkstückes an. Wünschen Sie sich mehr Informationen? Details dieses Verfahrens können Sie unserer QIB-Broschüre ab Seite 5 entnehmen.
Die Preise der Pulverbeschichtung variieren gemäß unterschiedlicher Kriterien. Grundsätzlich handelt es sich aber um ein kosteninteressantes Verfahren, denn der Beschichtungsmaterialpreis wird maßgeblich davon beeinflusst, wie effizient sich Materialien einsetzen lassen. Bei der Pulverbeschichtung ist aufgrund der Rückgewinnung des Pulvers eine verlustreduzierte Verarbeitung möglich. Über einen Absaugkanal in der Pulverkabine kann ein Teil des Pulvers rückgewonnen werden. Es wird dann über einen Zyklon separiert bzw. abgeschieden und dem Beschichtungsprozess wieder zugeführt. Wie teuer die Pulverbeschichtung tatsächlich ist, hängt von der Bauteilgeometrie, dem Gewicht, der Anforderungsklasse, der Pulverqualität und der Losgröße ab. Es können sich auch schon bei einschichtigen Lacksystemen optimale Qualitätseigenschaften ergeben. Da es sich bei Beschichtungen sehr oft um individuelle Anforderungen handelt, muss der Einsatzzweck die Wahl der Oberflächenart bestimmen.
Diese Frage lässt sich nur schwer pauschal beantworten. Schließlich ist die Beständigkeit der Oberfläche abhängig von den Faktoren, die auf das Werkstück einwirken. Unsere Spezialisten mit ihrer langjährigen Erfahrung beraten Sie gern dazu, wie Sie die Eigenschaften Ihrer Oberfläche so verbessern, dass diese langfristig über mehrere Jahre vor äußeren Einflüssen und bei hoher mechanischer Beanspruchung optimal geschützt ist. Lassen Sie sich unverbindlich beraten – wir freuen uns auf Ihre Anfrage!
Eine Pulverbeschichtung ist eine sehr oberflächenstabile Beschichtung und gilt als sehr widerstandsfähig gegenüber mechanischen Einflüssen.
Welche Temperaturen eine Pulverbeschichtung verträgt, ist abhängig von der Art des aufgetragenen Pulvers. Eine herkömmliche Pulverbeschichtung ist etwa zwischen 60 und 70 °C hitzebeständig. Spezielle Lacke halten jedoch auch bei Temperaturen von bis zu 500 °C. Grundsätzlich liegt die Stärke einer Pulverbeschichtung jedoch in ihrer mechanischen Belastbarkeit und weniger in ihrer Hitzebeständigkeit. Je nach Einsatzart werden verschiedene Pulverlacke verwendet. Hier unterscheidet man drei sehr häufig verwendete Pulverlacke: Zum einen Polyesterpulverlacke, zweitens Epoxipulverlacke und drittens Mischpulver, sogenannte Industriepolyester.
Vor allem Beschichtungen mit Polyester Pulver punkten mit ihrer hohen UV-Beständigkeit, sind jedoch nur bedingt korrosionsbeständig. Beschichtungen mit Epoxidharzpulver hingegen sind sehr chemikalienbeständig, jedoch wenig UV-beständig. Mit dem Industriepolyester versucht man die beiden Vorteile von Epoxi und Polyester zu kombinieren. Sind noch Fragen offen? Wir beraten Sie gern, welche Art der Pulverbeschichtung für Ihre Zwecke die richtige ist!
Pulverbeschichtungen finden sowohl in der Industrie Verwendung (beispielsweise bei Maschinenverkleidungen, Rahmengestelle oder Heizkörpern) als auch bei Haushaltsgeräten, in der Automobilbranche oder in der Beleuchtungs- oder Möbelindustrie (z. B. bei Tischuntergestellen, Gartenmöbeln usw.).
Bei der Wahl Ihrer Farben stehen Ihnen die gängigen Farbsysteme wie RAL, NCS oder Pantone zur Verfügung. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch in unserem Downloadbereich in dem Merkblatt “Richtig bestellen”.
Eine Pulverbeschichtung kann auf nahezu auf allen elektrisch leitfähigen Materialien aufgebracht werden. Im Regelfall handelt es sich jedoch um Werkstücke aus Stahl, Edelstahl, verzinktem Stahl oder Aluminium.
Wird das Bauteil entsprechend mechanisch vorbehandelt, also geschliffen und anschließend mit einem scharfen Lösemittel behandelt, kann nahezu jede normale Nasslackierung anschließend aufgebracht werden.
Wie eine Nasslackbeschichtung auflackiert werden kann, hängt immer vom verwendeten Pulvermaterial ab. Auf manchen Oberflächen beispielsweise kommt keine Vernetzung zustande. Daher empfiehlt es sich, jeweils im Einzelfall zu klären, welche Lackierung möglich ist oder ob erst bestimmte Tests durchzuführen sind um die optimale Lösung zu entwickeln.
Der eigentliche Beschichtungsprozess dauert lediglich ca. 2,5 Stunden. Da es uns jedoch ein Anliegen ist, unsere Maschinen optimal auszulasten und sämtliche Arbeitsprozesse effizient zu gestalten, schauen wir jeweils individuell, an welcher Stelle und zu welchem Zeitpunkt sich die Beschichtung Ihrer Bauteile am sinnvollsten einsetzen lässt.
Nähere Informationen zum Beschichtungsverfahren, den einzelnen Schritten und notwendigen Vorüberlegungen, die für Sie als Auftraggeber wichtig sind, finden Sie auch in unserer QIB-Broschüre Industriebeschichtung.
Für Eilige
Unser Portfolio auf
einem Blick
Hier finden Sie eine kompakte Übersicht unserer technischen Verfahren und Dienstleistungen.