Tampondruck für Flexibilität und Qualität
Bereits im 15. Jahrhundert verwendete Johannes Gutenberg mit Leder bezogene Ballen (franz. “Tampon”), um Farbe auf die zu druckenden Buchstaben zu übertragen. Allerdings gewann der Tampondruck erst gegen 1900 weitere Popularität: Im Bereich der Schweizer Uhrenproduktion nutzte man das sogenannte Declacierverfahren, um bis dato handgefertigte Zifferblätter schneller per Tampondruck übertragen zu können. Ein flexibles Gelatine-Tampon konnte die Druckfarbe aufnehmen und das Druckmotiv auf die Uhr übertragen. 1968 gelang dem Graveurmeister Wilfried Philipp der endgültige Durchbruch, als er statt eines Gelatine-Tampons ein langlebiges Silikontampon nutzte.
Daraus entwickelte er schließlich Tampondruckmaschinen. Bis heute wird das Tampondruckverfahren im industriellen Bereich eingesetzt: Von der Automobilindustrie und Medizintechnik bis hin zur Bedruckung von Industrieformteilen, Werkzeugen, Haushaltsgeräten oder Werbeartikeln. Die professionelle Bedruckung im Tampondruckverfahren bieten wir Ihnen in verschiedenen Auflagenhöhen und auf unterschiedlichen Materialien, wie Kunststoff, Edelstahl oder Glas.
Wie funktioniert Tampondruck?
Das Tampondruckverfahren funktioniert ähnlich wie ein Stempelverfahren in folgenden Schritten:
- In die Druckplatte, eine sogenannte Klischee, werden Vertiefungen mit dem abgebildeten Druckmotiv eingeätzt, graviert oder gelasert (Tiefdruckverfahren). Es werden häufig Kunststoffklischees oder Stahlklischees verwendet.
- Über die Klischee wird nun die Druckfarbe gegeben, die sich über die Druckplatte verteilt.
- Die Farbe sammelt sich in den Vertiefungen der Klischee, welche das Druckmotiv abbilden, und die restliche Farbe wird mit Hilfe einer Rakel von der Klischee entfernt.
- Das Drucktampon wird auf das Druckmotiv gedrückt und überträgt das Druckbild anschließend auf den Bedruckstoff.
Beim Tampondruckverfahren unterscheidet man zwischen vier Verfahren: das Offene Farbsystem, das Geschlossene System, der Rotationsdruck und der Rundtampondruck. Für große Druckflächen eignet sich das Offene Farbsystem. Beim Geschlossenen System erfolgen die einzelnen Arbeitsschritte meist in einem geschlossenen Behälter, um äußere Einflüsse auf das Druckergebnis zu minimieren. Die Drucktechnik des Rotationsdrucks ermöglicht es, hohe Auflagenstärken schnell umzusetzen, da es sich hierbei um einen fortwährend laufenden Druck handelt. Denn sowohl Klischees als auch Tampons sind walzenförmig angeordnet und greifen so ineinander. Konkave und konvexe Oberflächen können im Rundtampondruck bedruckt werden.
Tampondruck für komplexe Oberflächen
Der industrielle Tampondruck zeichnet sich vor allem durch seine Qualität und Flexibilität aus, da der Drucktampon sich aufgrund seiner flexiblen Form optimal verschiedenen Oberflächenstrukturen und Druckgütern anpasst. Damit liefert das Tampondruckverfahren erstklassige Druckergebnisse bei verschiedensten Materialien, die Sie auch von uns professionell bedrucken lassen können:
- Glas
- Kunststoff
- Edelstahl
- Metall
- Gummi
- Holz
Als weitere Druckverfahren für eine breite Auswahl an Druckobjekten bieten wir Ihnen den modernen Digitaldruck und Siebdruck.
Industrieller Tampondruck: Beispiele
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