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Korrosionsschutzklassen
Glossar

Korrosionsschutzklassen

Kurze Zusammenfassung: Korrosionsschutzklassen sind Klassifizierungen, die den Grad des Schutzes vor atmosphärischer Korrosion für Bauteile definieren, basierend auf ihrer Umgebung und den damit einwirkenden Risikofaktoren wie Salzbelastung, Luftfeuchtigkeit und Verschmutzung.

Was bedeutet Korrosion?

Korrosion ist ein natürlicher Prozess, bei dem Materialien wie Metalle durch chemische Reaktionen mit ihrer Umgebung abgebaut werden. Dies geschieht insbesondere durch atmosphärische Einflüsse wie Feuchtigkeit, Sauerstoff und andere chemische Substanzen, was zu Schäden an Bauteilen führen kann. Dazu gehören:

  • Rostbildung oder andere Oberflächenablagerungen auf metallischen Bauteilen
  • Verfärbungen, Verformungen oder sogar strukturelle Schwächungen
  • Lochfraß oder vollständiges Materialversagen

Die äußeren Anzeichen von Korrosion variieren je nach Art des Materials, der Umgebung und des Korrosionsprozesses, können aber oft durch regelmäßige Inspektionen und vorbeugende Maßnahmen erkannt werden.

Was ist Korrosionsschutz?

Korrosionsschutz bezeichnet eine Reihe von Maßnahmen und Techniken, die angewendet werden, um Materialien, insbesondere Metalle, vor den schädlichen Auswirkungen von Korrosion zu schützen. Ziel des Korrosionsschutzes ist es, die Lebensdauer von Bauteilen zu verlängern und ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten, indem sie vor chemischen Reaktionen mit ihrer Umgebung geschützt werden. Als wirksame Mittel gelten dabei

  • Beschichtungen mit Farben oder Lacken,
  • die Verwendung korrosionsbeständiger Materialien und
  • der Einsatz von Opferschichten, die das Basismaterial schützen.

Bei Anwendungen in der Industrie ist der Korrosionsschutz von entscheidender Bedeutung, um Ausfallzeiten zu minimieren und die Sicherheit von Anlagen und Infrastrukturen zu gewährleisten.

Zu Verfahren, die wirksamen Korrosionsschutz bieten, gehören z. B.

Definition: Korrosionsschutzklassen

Korrosionsschutzklassen sind eine standardisierte Klassifizierungsmethode, die den Grad des Schutzes vor Korrosion für Bauteile definiert. Sie werden basierend auf verschiedenen Umgebungsfaktoren wie

  • Salzbelastung,
  • Luftfeuchtigkeit und
  • Verschmutzungsgrad festgelegt.

Durch die Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen ermöglichen Korrosionsschutzklassen eine gezielte Auswahl von Beschichtungen und anderen Schutzmaßnahmen, um die Auswirkungen von Korrosion zu minimieren und die Wartungskosten zu senken. Diese Klassifizierungssysteme sind in verschiedenen Normen, wie der DIN EN ISO 12944-2, festgelegt und spielen eine wichtige Rolle in der Industrie, insbesondere in Bereichen, in denen Bauteile starken korrosiven Einflüssen ausgesetzt sind, wie in Küstengebieten oder der Industrie. Die DIN EN ISO 12944 bestimmt, wie lange eine Oberflächenbeschichtung Werkstoffe (in Jahren) schützen kann und welche Schichtdicke dafür benötigt wird.  

Tabelle: Korrosivitätskategorie

Die DIN EN ISO 12944-2 definiert im Zuge des Korrosionsschutzes von Konstruktionen aus Stahl fünf Hauptklassen der Korrosivität:

 

Korrosivitätskategorie: Korrosionsbelastung: Korrosivität: Beispiele für Umgebungen:
C1 Unbedeutend Sehr gering ungeeignet für Freiluft
geeignet für beheizte, trockene Innenräume: z. B. Büros und Schulen
C2 Gering Gering ländliche Gebiete mit geringer Luftverschmutzung
unbeheizte Gebäude: z. B. Lager- und Sporthallen
C3 Mäßig Mäßig Industrie- und Stadtatmosphäre mit geringer Schwefeldioxidbelastung
Produktionsräume mit hoher Luftfeuchtigkeit: z. B. Wäschereien, Lebensmittelbetriebe, Brauereien
C4 Stark Hoch Küsten- und Industrieatmosphäre mit mäßiger Salzbelastung
Innenräume, wie z. B. Chemieanlagen oder Schwimmbäder
C5-I (Industrie) Sehr stark Sehr hoch industrielle Bereiche mit aggressiver Atmosphäre und hoher Luftfeuchtigkeit
C5-II (Meer) Sehr stark Sehr hoch Offshore- und Küstenbereich mit sehr hoher, atmosphärischer Salzbelastung: z. B. Windkraftanlagen

 

Beispiel für den Einsatz von Korrosionsschutzklassen

Ein gutes Beispiel für die Anwendung von Korrosionsschutzklassen ist die Beschichtung von Stahlträgern für ein neues Gebäude:

  • Wenn das Gebäude in einer Stadt in Küstennähe errichtet wird, wäre es ratsam, Bauteile mit einer Beschichtung gemäß Klasse C4 zu wählen, um sie vor der aggressiven, salzhaltigen Luft zu schützen.
  • Bauteile in einem Innenbereich wie einem Bürogebäude können mit einer Beschichtung gemäß Klasse C1 auskommen, da sie einer geringeren Korrosionsbelastung ausgesetzt sind.

 

FAQ: Häufig gestellte Fragen
zu Korrosionsschutzklassen

Wie wähle ich die richtige Korrosionsschutzklasse für meine Anwendung aus?

Um die richtige Korrosionsschutzklasse für Ihre Anwendung auszuwählen, müssen Sie die Umgebungsbedingungen (z. B. in Innenräumen, an der Küste, am Meer etc.) berücksichtigen, denen die Bauteile ausgesetzt sein werden. Bewerten Sie Faktoren wie Luftfeuchtigkeit, Salzbelastung, industrielle Verschmutzung und die allgemeine Korrosivität der Umgebung. Die DIN EN ISO 12944 bietet detaillierte Richtlinien, die Ihnen helfen, die passende Schutzklasse zu bestimmen. Es ist auch ratsam, einen Fachmann für Oberflächentechnik zu konsultieren, um sicherzustellen, dass die spezifischen Anforderungen Ihres Projekts erfüllt werden.

Sind Korrosionsschutzklassen nur für Stahl relevant?

Obwohl Korrosionsschutzklassen hauptsächlich für Stahlkonstruktionen entwickelt wurden, können ähnliche Konzepte auch für andere Materialien und Anwendungen relevant sein.

Wie lange hält eine Beschichtung gemäß Korrosionsschutzklasse?

Die Haltbarkeit einer Beschichtung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Qualität der Beschichtung, den atmosphärischen Umgebungsbedingungen, der Belastung durch die Umgebung und der ordnungsgemäßen Wartung. In der Regel bieten Beschichtungen gemäß höherer Korrosionsschutzklassen jedoch eine längere Lebensdauer. Richtwerte (in Jahren) für die Dauer des Korrosionsschutzes einer Beschichtung finden sich auch in der Norm DIN EN ISO 12944.

 

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